Der Ursprung des Wortes "Beifuß" kommt von "bei dem Fuße". So legten sich schon römische Soldaten bei langen Märschen Beifußblätter in ihre Sandalen, um Blasen, Schrunden und offene Wunden zu verhindern. Heute findet man Beifuß noch in einigen Fußcremes.
In den Alpen ist der Beifuß Bestandteil von
Räuchermischungen, mit denen z.B. in den Rauhnächten Haus und Stall ausgeräuchert werden. Auch bei den Indianern ist die Pflanze zum Räuchern sehr beliebt.
Der Beifuß wurde vor langer Zeit bereits vorwiegend Göttinnen geweiht; z.B. Isis, der ägyptischen Göttin der Geburt, der Wiedergeburt und der Magie. Oder der Totengöttin, Artemis, der griechischen Göttin der Jagd, des Waldes, des Mondes und "Schutzgöttin der Gebährenden“. Deshalb wurde Beifuß auch zur Erleichterung bei Geburten eingesetzt. Artemis ist eine mögliche Namensgeberin des Krauts. Als „Mutter aller Kräuter“, wurde sie von Walahfrid Strabo (ca. 808-849 n. Chr.), dem Abt der Insel Reichenau, bezeichnet. Im Christentum wurde der Beifuß zum Kraut Mariens. Hildegard von Bingen (11. Jh.) schrieb „Der Beifuß ist sehr warm und sein Saft ist nützlich. Er heilt kranke Eingeweide und macht einen kalten Magen warm."
Leider fristet der Beifuß heute eher ein Schattendasein und wird zu Unrecht als Unkraut abgestempelt.
Hauptinhaltsstoffe
- ätherische Öle (Cineol, Kampfer, Thujon)
- Bitterstoffe (z.B. Sesquiterpenlactone)
- Inulin
- Vitamin A, B, C
- Gerbstoffe
- Terpensäuren
- Flavonoide
- Cumarine
- Glycoside
- Karotinoide
- Prunasin
Während der Blüte erhöht sich der Anteil der Bitterstoffen, die eine verdauungsfördernde Wirkung haben.
Anwendung
Das durchblutungsfördernde Öl kann bei geschwollenen Füßen und Beinen oder als Fußbad, auch bei kalten Füßen eingesetzt werden.
Bei Menstruationsschmerzen oder Dysmenorrhö wirkt der Tee krampflösend bzw. stabilisierend. Beifuß heißt nicht umsonst auch Jungfernkraut. Schwangere sollten Beifuß mit Vorsicht genießen, da er Wehen fördert, aber bei schwierigen Geburten hilft.
Die enthaltenen ätherischen Öle wirken gut gegen Unruhe und Schlafstörungen als Tee.
Beifuß-Öl und -Salbe wirken schmerzlindernd bei Rheuma.
Bei Blasenentzündungen wirkt Beifuß-Tee harntreibend, entzündungshemmend und antibakteriell.
Der genügsame Beifuß ist eine segensreiche und kraftvolle Heilpflanze, die auf so vielen Gebieten seine Anwendung findet, dass ich sie gar nicht alle aufzählen kann. Nur Schwangere sollten wie o.a. den Beifuß meiden und es gibt immer wieder Menschen, die allergisch auf den Körbblütler reagieren. Oft geht diese Allergie mit einer Allergie gegen Ambrosia einher.
Ich habe dieses Jahr Beifuß zusammen mit Wodka und braunem Zucker als Magenbitter/Digestiv angesetzt.
Man kann ihn auch nur in Alkohol legen und daraus eine Tinktur gewinnen.
Die würzigen Blütenstände trockne ich und gebe sie in div. Saucen oder man bereitet aus ihnen leckere Pestos zu.
Ich kann nur empfehlen, die Augen offen und Auschau nach dieser heilsamen Pflanze zu halten.
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