Für mich ist Ayurveda ganzheitlich und es betrifft alle Ebenen, die körperliche, seelische und geistige. Dabei nimmt die Ernährung einen großen Stellenwert ein. Es ist wichtig, was wir essen, welche LEBENSmittel ausgewählt werden und wie gegessen wird. Mit typgerechtem und sog. "reinem" Essen können wir unsere Gesundheit erhalten, wir fühlen uns wohler; Essen ist dann gesund und bekömmlich.
Ich beschäftige mich nun seit über 30 Jahren mit Ayurveda und habe erst jetzt gelernt, dass manche Ayurvedaärzte und -therapeuten kleine Menge von Rotwein als gesundheitsfördernd betrachten und dass selbstverständlich auch Fleisch und Fisch gegessen werden darf.
Bevor ich auf die o.a. Nahrungs- bzw. Genussmittel eingehe, möchte ich die Ayurveda-Theorie beleuchten, die Lebensmittel in drei Eigenschaften kategorisiert, die drei Eigenschaften der Natur: die drei Gunas - Sattwa, Rajas und Tamas. Die ayurvedische Ernährung reduziert oder ersetzt Tamas und Rajas und verstärkt gleichzeitig Sattwa. Doch was bedeuet das im Detail und v.a. in der Praxis?
Definition der Gunas, die Eigenschaften der Natur
Sattwa
Reinheit, Leichtigkeit, Helligkeit, Freude. Sattwa kommt von der höchsten Wahrheit (Sat) und führt auch wieder zur höchsten Wahrheit.
Rajas
Unruhe, Getriebenheit, Erregung. Rajas führt zur Unruhe.
Tamas
Dunkelheit, Trägheit. Tamas führt zu Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit und ist i.d.R. unethisch.
In Bezug auf die Ernährung bedeutet das
- tamassige Ernährung zu meiden, da sie dich antriebslos macht und ungesund ist. Eigentlich sollte man sie nicht als Lebens- oder Nahrungsmittel, sondern als Pseudonahrungsmittel, bezeichnen. Dazu gehören beispielsweise Fisch, alkoholische Getränke, Tabak und Drogen.
- rajassige Lebensmittel zu reduzieren. Dazu zählen z.B. Zucker, scharfe Gewürze, Kaffee, Schwarztee usw.
- sich ausschließlich sattwig zu ernähren. Dabei handelt es sich um gesunde Lebensmittel (Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte usw.), die nicht industriell verarbeitet sind.
Tamasige Ernährung hat auch Einfluss auf unseren Geist. Ein Tier hat Angst, wenn es getötet wird oder trägt das Leid in sich, das es u.U. während seiner Aufzucht und Transport erfahren musste. Dabei werden zum einen Hormone ausgeschüttet, die wir mitessen, zum anderen nehmen wir auf geistiger Ebene diese Energie zu uns. Wie viele andere Ayurvedaärzte und -therapeuten bin ich der Meinung, dass eine vegetarische/vegane Ernährung eine wichtige Voraussetzung ist, Tamas zu vermeiden.
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